Unseren Sommerurlaub haben wir in der Türkei verbracht. Genauer im Club Dizalya an der Türkische Riviera, in Alanya / Konakli. Aber ganz ehrlich: …ein zweites Mal würden wir nicht in dieses Hotel reisen.
Das Wetter war super, der Strand sauber – die Anlage selbst war nett und sauber und wir haben ganz tolle neue Bekanntschaften geschlossen aus Berling und Paderborn.



Die Zimmer waren immer sauber, sind aber verdammt hellhörig innerhalb des Hotelkomplex und der Nachbarzimmer. Man hat alles aus der Lobby, der Gänge und der benachbarten Hotelzimmer gehört. Kindergeschrei um Mitternacht aus den Fluren, brüllende Nachbarn aus anderen Zimmer – einfach ALLES! Und von der Straße hat man auch alles gehört, da die Balkontür für den Rahmen zu klein war – hupende Autos, Partybusse, Müllabfuhr – Nacht, wenn man schlafen will, ist das mehr als lästig.
Das Personal hat sich nur die ersten drei Tage gut um einen gekümmert. Wenn man kein Trinkgeld gab, wurde man beim Essen plötzlich nicht mehr bedient. Die Animation machte einen demotivierten Eindruck und die Hotelmitarbeiter haben nach einer Verletzung sogar keine erste Hilfe leisten können/wollen.
Beim Essen gab es leider, bis auf den türkischen Abend jeden Dienstag, täglich zum Mittag und Abend das gleiche – Kinder konnten nur zischen Pommes mit Nuggets und Nudeln wählen, wobei die Sauce teilweise sehr scharf und Ketchup teilweise gar nicht vorhanden waren.
Die Pools / Poolleitern sind teilweise stark reparaturbedürftig.
Bei der Animation gab es leider keinen Überblick, wann wo was stattfindet.
Aber nun ausführlich:
Wir haben diese Reise über den Reiseveranstalter TUI gebucht und sind leider sehr unzufrieden mit dessen Service, welcher die Unannehmlichkeiten aufklären sollte.
Wir sind mit 3 Stunden Verspätung vom Flughafen in Leipzig gestartet, da unser Flugzeug aus Alanya schon mit Verspätung nach Leipzig kam. Somit waren wir nicht am 24. Juli, sondern erst am 25. Juli früh gegen 4:00 Uhr im Hotel. Der erste Urlaubstag (auch wenn er ein Anreisetag ist) ist uns somit komplett verloren gegangen.
Der Transfer vom Flughafen zum Hotel verlängerte sich durch einen unnötigen15- bis 20-minütigen Aufenthalt zum Einkaufen, welcher weder angekündigt, noch von den Transfergästen gewünscht war. Es war schließlich mitten in der Nacht und alle waren froh, endlich in Ihren Hotels anzukommen. Bei sechs Reisegästen im Auto hätten auch 10 Minuten Toilettenpause gereicht. Der laut schreiende Eisverkäufer ist mitten in der Nacht auch nicht notwendig.
Erster Eindruck vom Hotel ist schön, jedoch findet man viele unschöne Details:
- Zimmer sind sehr hellhörig, alle Geräusche aus Flur und Lobby dringen ins Zimmer, von der anderen Seite dringen alle Geräusche von draußen über die Balkontür ins Zimmer, da diese undicht ist. Ein erholsamer Schlaf war daher in keiner einzigen Nacht möglich. Ansprache beim Hotel Mitarbeiter hat leider nichts gebracht, Weil zum Zeitpunkt der Beschwerde kein deutschsprachiger Hotel Mitarbeiter in der Lobby war. Übersetzung in Englisch unsererseits nicht möglich, mithilfe der Translator-App wurde auch nicht verstanden, was wir wollen. Somit sind wir in diesem Zimmer geblieben.



- Das Einstellen der Klimaanlage ist ein Abenteuer. Die Fernbedienung ist auf Türkisch und die Einweisung der Hotel Mitarbeiter dürftig. Jeden Tag musste man sehr lange probieren, bis die Klimaanlage entsprechend richtig eingestellt war. Unglücklicherweise ist diese direkt aufs Bett ausgerichtet, so dass in den ersten Nächten Beschwerden vorprogrammiert sind, da man von der Klimaanlage direkt Angeblasen wird.
- Hotelgäste im Hotel Bereich Lobby/Empfang haben scheinbar keinen Anstand, da die Kinder bis weit nach Mitternacht schreiend durch die Hotelgänge rannten. Das ermahnen der Kinder durch uns hat nur kurzfristig Ruhe gebracht. Eltern waren keine zu sehen (Kinder waren schätzungsweise zwischen fünf und zehn Jahren)
- Pools und rutschen sind renovierungsbedürftig. Sämtliche Leitern sind nicht richtig befestigt, so dass man beim benutzen, der Leiter Angst haben muss, dass diese abgerissen werden. Eine Leiter war bereits abgerissen, diese wurde einen Tag nach unserer ersten Beschwerde an TUI abgebaut. Die anderen Leitern Wurden nur wieder in den Boden gesteckt, aber nicht richtig befestigt. Gespräche mit dem Hotel Personal haben leider zu keiner Besserung geführt. Selbst für Kinder, welche wesentlich leichter als Erwachsene, ist das einsteigen und aussteigen aus dem Pool, über die Leiter sehr gefährlich.



- Die bunte Regenbogenrutsche ist auf der Rutsch-Fläche so rau, dass sich mehrere männliche Hotelgäste die Badehosen am Gesäß kaputt gerutscht haben.
- Die Toiletten hinter den Rutschen sind teilweise sehr schmutzig und der Eingang zu den Toiletten ist gefährlich, da eine Metallschiene absteht, mit welcher man sich den Fuß tief einschneiden kann, wenn man nicht aufpasst.



- Animation und Programm ist nur am Hauptpool, wenn man den Pool mit den rutschen benutzt, ist man komplett vom Animationsprogramm ausgeschlossen. Des weiteren gibt es keine Informationen, wann welche Animation stattfindet. Wenn man am Hauptpool ist und die Animateure einen darauf hin ansprechen, sprechen Sie Ihren Text nur auf Englisch, sehr schnell und in einem sehr demotivierten Eindruck herunter. Erstens versteht man es teilweise schlecht, und zweitens hat man keine Lust mit zu machen, wenn die Animateure bereits gelangweilt gegenüberstehen.
- Animation am Pool an den Boxen ist so laut, dass man sich nicht unterhalten kann, wenn man dort gerade zum Essen sitzt. Über eine App haben wir die Dezibel messen können: 90 dB Musik Lautstärke. Auch dies hat für mich nichts mit Entspannung zu tun.
- Die Animation bzw. Betreuung der Kinder lässt leider auch stark zu wünschen übrig. Zwar hängt am Kinderclub ein Aushang, was alles angeboten wird, jedoch fehlen jegliche Preise. Wir wollten unser Kind zum T-Shirts bemalen dort abgeben und uns in diesem Zeitraum die Zeit etwas vertreiben. Somit waren wir nicht mehr in der Nähe. Die Kinderbetreuung schickte unser Kind einfach alleine los, da das bemalen des T-Shirts 15 € kostet und unser Kind das Geld holen sollte. Unsere Tochter ist völlig orientierungslos auf der Suche nach ihren Eltern weinend auf dem Hotelgelände herum gelaufen. Als sie uns endlich fand und wir sie beruhigt haben, war die Zeit zum T-Shirts bemalen bereits vorbei. Eine Klärung über die Hotelmitarbeiter war leider nicht möglich.
- Das Personal im Restaurant bedient einen nur, wenn man Trinkgeld gelassen hat. Dies haben wir deutlich gespürt, da wir die ersten beiden Tage noch mit einem freundlichen Lächeln bedient wurden. Da wir kein Trinkgeld auf dem Tisch liegen lassen haben, wurden wir ab dem dritten Tag nicht mehr bedient und mussten unsere Getränke beim Essen selbst holen, während andere Hotel Gäste bedient wurden. Orangensaft gab es nur gegen eine Extragebühr?! Der Urlaub kostet so schon viel Geld, dann muss ich nicht noch extra für Bedienung oder Säfte Geld ausgeben – das gehört für mich zum Hotelservice.
- Die Tiere im Hotel (freilaufende Hunde und Katzen) werden von anderen Hotelgästen, meist von Kindern, teilweise stark gequält. Katzen werden mit Stöcken oder Strohhalm so lange gepiesackt, bis diese wach werden oder Reaktion zeigen, die Hunde werden teilweise mit Steinen beschmissen. Weder die Eltern noch die Hotel Mitarbeiter sagen etwas dagegen. Als Tierliebhaber ist dies zusätzlicher und unnötiger Stress im Urlaub, welcher die angedachte Erholung sehr weit nach unten schraubt.
- Leider haben wir von den Speisen am Buffet keine Fotos gemacht, jedoch ist es täglich das selbe Essen. Die Auswahl variiert leider nicht von Tag zu Tag, es wird täglich gleiches Essen aufgetischt. Laut Hotel hat man die Möglichkeit auch in der Nacht zu essen, was an sich sehr günstig ist, wenn man in der Nacht anreist oder abreißt. Leider bestand das Nachtbuffet an unserem Anreisetag nur aus den übrig gebliebenen Salat- und Käseresten vom Abend-Buffet, welche teilweise schon eingetrocknet oder verwelkt waren.
Todesangst bei der Sepadare Jeep Tour
Über TUI haben wir einen Ausflug gebucht, welcher über einen externen Anbieter erfolgte. Es handelt sich um die Sepadare Jeep Tour. Über diese haben wir bereits eine Beschwerde beim TUI Berater vor Ort im Hotel abgegeben. Der Jeep kam an unserem Hotel mit circa 15 Minuten Verspätung an. Nach einer Stunde Fahrzeit haben wir an einem Platz auf die anderen Jeeps der Tour gewartet. Dass es sich hierbei um 26 (!) Jeeps handelte, war vorher nicht klar. Das war an den Ausflugszielen purer Massentourismus mit 250-300 Personen auf einen Schlag. Auch wurden dort Wasserflaschen verteilt, welche ein Loch im Deckel haben, damit man sich bei den heißen Temperaturen gegenseitig nassspritzen kann. An sich ist dies eine nette Idee, sollte jedoch vorher kommuniziert werden, da man heutzutage teilweise teure Technik bei sich hat, welche nicht unbedingt nass werden sollte. Es blieb leider auch nicht bei den Wasserflaschen, während der Tour haben einheimische teilweise den kompletten Wasserschlauch ins Auto gehalten. Für manch einer war das eiskalte Wasser ein Schock, ich zum Beispiel habe sehr heißes Wasser aus dem Schlauch ab bekommen, was eben so ein Schock war. Die eigentliche Fahrzeit im Jeep war (ausgenommen der Wasserspiele) sehr nett gemacht. Leider bestand der Tag mehr aus Verkaufsveranstaltungen, als aus den Besichtigungen der Ausflugszielen.
Unter den Fahrern war ein einziger Fahrer, welcher etwas Deutsch sprach und die deutschen Touristen anleitete. Leider kam es einem wie eine Treibjagd vor. Man wurde ein wenig wie Vieh behandelt, mit strengen Ton, kurzen Anweisungen und noch kürzeren Zeiträumen für die Besichtigungen. An den Verkaufsständen, wurde jedoch wieder sehr viel Zeit eingeräumt, so dass man sich die Langeweile dort etwas vertreiben musste. Der Zwischenstopp zum Essen war eben so unangenehm, da man streng zurecht gewiesen wurde, dass man sitzen bleiben solle, bis man aufgefordert wurde, sich das Essen zu holen. Meinem Mann ist dies passiert, der vom Tisch nur aufstehen wollte, da er zur Toilette musste.
Die Zeit in der Tropfsteinhöhle war mit circa einer halben Stunde sehr knapp bemessen. Auch die Zeit am Wasserfall, wo man hätte baden können, war viel zu kurz. Wir hatten 1 Stunde Zeit, wovon wir alleine etwa 25 Minuten bis zum Wasserfall gelaufen sind. Diese Strecke mussten wir noch zurücklaufen, so dass uns zum Baden 10 Minuten geblieben wären. Möglich war das jedoch nicht, da der kleine Holzweg zum Wasserfall aufgrund der Menschenmenge absolut überfüllt war. Baden war bloß durch kleine Leitern vom Holzweg nach unten ins Wasser möglich.



Der Rückweg nach der Jeep Tour war jedoch teilweise lebensgefährlich.
Unser Fahrer Antonio sprach leider nur englisch, so dass die Verständigung nicht sehr einfach war. Dass in der Türkei sehr rasant gefahren wird, im Verhältnis zu Deutschland, ist uns bekannt. Jedoch hatten wir auf dem Weg durch Alanya Mehrere brenzlige bis lebensbedrohliche Situationen während der Fahrt. Prinzipiell gefährlich war es schon, dass man sich nicht anschnallen konnte. Wir hatten insgesamt 5 Kinder an Bord, wovon sich kein einziges anschnallen konnte. Einmal musste unser Jeep einem bremsenden Bus ausweichen. Dabei wäre er fast in ein anderes Auto gefahren. In einem längeren Tunnel in Alanya fuhr uns ein LKW-Fahrer bei circa Tempo 70 bis auf 40 cm Abstand auf.
Papa Alex saß hinten im Jeep und hätte den hinter uns fahrenden LKW mit ausgestreckter Hand berühren können. Die Spur neben uns war frei, so dass unser Fahrer einfach hätte die Spur wechseln können. Stattdessen hat er sich mit dem LKW-Fahrer duellieren und uns alle in eine sehr gefährliche Situation gebracht. Hätte er sich nur einmal verbremst, hätten alle Insassen hätten sterben können, wenn der Jeep sich im Tunnel überschlägt und somit einen großen Auffahrunfall verursacht. Als wir den Tunnel verlassen haben, fuhr unser Fahrer plötzlich doch auf die rechte Spur und ließ den LKW-Fahrer aufholen. Plötzlich fingen beide an, lautstark auf Türkisch zu diskutieren. Unser Fahrer bemerkte nicht, dass er dadurch fast mit einem weiteren von rechts kommenden Auto einen weiteren Unfall verursacht hätte. Die Auto Nummer und das Kennzeichen senden wir ebenfalls mit. Durch das Wasser spritzen während der Fahrt hat man die Sonneneinstrahlung nicht so stark bemerkt. Das Dach des Jeep war während der ganzen Fahrt geöffnet, so dass man mindestens 4 Stunden pure Sonneneinstrahlung ab bekam. Leider hatten wir nach der Jeep Tour einen Sonnenstich mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Ob das nur durch die Sonne, oder ggf. auch durch die Wasserspiele (unsauberes Wasser) kam, ist unklar. Zum Hotel Arzt sind wir nicht gegangen, da wir den Weg nicht geschafft hätten. Auch sprach dieser nur englisch, was uns leider aufgrund der Verständigung nichts gebracht hätte. Somit war die Jeep-Tour in unserem Fall leider ein volles Desaster. Über den Ablauf der Tour sollte TUI mit dem externen Veranstalter jedoch noch mal sprechen. Über den TUI Mitarbeiter aus dem Hotel haben wir erfahren, dass die Anbieter wissen, wenn Reiseveranstalter mitfahren. Somit ist dies auch keiner Möglichkeit die Tour selbst zu testen, weil diese dann anders ablaufen wird.
Am Abreisetag sind wir früh 1:00 Uhr aus dem Hotel abgeholt wurden. Auch wenn dieser als Abreisetag zählt, so haben wir weder im Hotel geschlafen, noch eine Mahlzeit zu uns genommen. Voll bezahlen mussten wir diesen Tag dennoch.
Dies alles haben wir TUI bereits während unseres Aufenthalts persönlich vor Ort als auch parallel per Mail (inkl. Fotos und Videos) mittgeteilt. Vor Ort wurde uns versprochen, dass wir den Preis der Jeep-Tour zurückerstattet bekommen. Da wir keine Rückmeldung erhalten haben, haben wir nach dem Urlaub mehrfach Schriftverkehr mit TUI ausgetauscht. Leider haben die nur standardisierte Nachrichten gesandt, in denen wir immer wieder aufgefordert wurden, den Sachverhalt aufs Neue zu schildern. Am Ende konnten diese nicht mehr helfen, da der Urlaub (nach mehreren Monaten sinnlosem Schriftverkehr) zu lange her wäre und es somit aus Sicht des Reiseveranstalters nicht mehr nachvollziehbar sei.
Bei dem Hotel selbst ist auf jeden Fall noch ganz viel Luft nach oben. 5 Sterne, wie angegeben sind es definitiv nicht. Maximal 2-3 Sterne – schade.
Dass in einem Hotel und bei einer Pauschalreise nicht immer alles nach Plan läuft ist nachvollziehbar. Das sich der Reiseanbieter jedoch bei der nachträglichen Aufklärung so „unbeholfen“ anstellt, ist mehr als unverschämt. Mit / Bei TUI würden wir definitiv keinen Urlaub mehr buchen und können diese auch, auf Grund unserer beschriebenen Erfahrungen, niemandem weiterempfehlen!